Aus aktuellen Anlass bin ich eigentlich ganz froh, dass ich alle „Gefällt mir“-Button von Facebook bereits von meiner Seite entfernt habe. Der Anlass dazu war aber nicht die aktuelle Affäre um den Datenmissbrauch von Facebook. Mein Beweggrund war die neue Datenschutzverordnung, die im Mai in Kraft tritt.
Bereits das Einbinden eines Facebook-Like-Button kann ja bereits dazu führen, das personenbezogene Daten des Besuchers an Facebook weitergeleitet werden. Ob man als Besucher nun auf den Button drückt oder nicht ist dabei vollkommen egal.
Ein Umstand, den ich nicht gerade gut finde. Deshalb hatte ich auch nur für kurze Zeit einige Button auf meiner Seite eingebunden. Nur in der Galeriedarstellung waren im Plugin von NextGEN noch einige Button aktiv. Diese habe ich jedoch bereits in der letzten Woche deaktiviert.
Als Blog-Betreiber wird man ja gern von allen Seiten darauf hingewiesen, dass eine eigene Fan-Seite bei Facebook für mehr Besucher sorgen wird. Natürlich „muss“ man auch bei allen anderen sozialen Medien vertreten sein.
Den Sinn von Facebook habe ich leider nie wirklich nachvollziehen können, weshalb ich dort bis heute nicht angemeldet bin. Ich habe also nicht tausende von Freunden und ich lebe trotzdem ganz gut!
Da ich von den ein oder anderen Offlinefreunde fast alt altmodischer Gramusel abgetan worden bin, habe ich mir natürlich einige der sozialen Medien angesehen. Bei einigen habe ich auch einen Account, wie soll ich mir sonst ein eigenes Bild davon machen.
Vor einigen Jahren habe ich z. B. im Wartezimmer meines Hausarztes einen Artikel über Pinterest gelesen. Da wurde Pinterest als das soziale Medium der Zukunft hochgelobt. Vollkommen neugierig habe ich mich dort angemeldet und war doch etwas entsetzt.
Im ersten Moment dachte ich noch, es liegt an meinem grippalen Infekt. Das war ja schließlich Grund weshalb ich dort im Wartezimmer saß und den Artikel gelesen hatte. Sollte das ein leichter Fieberwahn gewesen sein?
Selbst nach ein paar Tagen hatte sich mein Entsetzen nicht wirklich gelegt. Der Informationsinhalt unter den angepinnten Bildern ging doch ziemlich gegen null. Und das sollte das Medium der Zukunft sein?
Leider auch ein Phänomen, das ich bei einigen Printmedien feststellen musste. Ich habe bereits einige Zeitungs-Abos gekündigt, weil die Artikel immer nichtssagender wurden und nur noch durch viele bunte Bilder aufgepeppt worden sind. Aber das nur am Rande.
Später habe ich mir auch noch andere Plattformen angesehen und konnte mich nicht wirklich damit anfreunden. Gegen Facebook hatte ich jedoch schon immer eine Abneigung. Die reichte bislang so weit, dass ich mich dort nicht einmal zum Probieren angemeldet habe.
Wenn ich dann heute in den Nachrichten hören, das dieser Konzern sich als Opfer hinstellen möchte und beklagt, dass ihm bösartig Daten gestohlen worden sind, dann hält sich mein Mitgefühl sehr in Grenzen.
Im Grunde sind Ihnen zwar Daten entwendet worden aber es hat jetzt nur jemand anderes etwas mit diesen Nutzerdaten gemacht, was Facebook sonst selber gern macht!
Personifizierte Nachrichten an die Nutzer von Facebook zu senden. Nichts anderes betreibt Facebook doch selber.
Seit Jahren betreiben sie intensive Forschung, wie man die Daten der Nutzer zu ähnlichen Zwecken nutzen kann, wie es scheinbar jetzt von Cambridge Analytica gemacht worden ist. Da soll Herr Zuckerberg mal nicht jammern.
Natürlich weiß ich auch, dass ich mich als Betreiber eines Blogs, mit einigen tausend eigenen Bilder auf meiner Seite, gerade auf sehr dünnem Eis bewege.
Auch mein Blog macht mir natürlich mehr Spaß, wenn er von vielen Besuchern gelesen wird und meine Bilder angesehen werden. Trotzdem muss ich aber nicht bei allem mitmachen. Bis heute habe z. B. auch kein Whatsapp! Nach den aktuellen Vorkommnissen wird das auch so bleiben.
In meinem Blog bestimme ich selber, welche Informationen und Bilder ich online präsentiere. Auch werde ich in Zukunft sehr sorgfältig die Plugins auswählen, um den Datensammelwahn einiger nicht unnötig zu unterstützen. Ganz vermeiden kann man das ja ohnehin nicht mehr. Dann dürfte man online nichts mehr machen, das wäre für mich auch keine realistische Alternative!
Aber ein bisschen darüber nachzudenken, was man so tut, schadet sicher nicht!
Deshalb wünsche ich auch in Zukunft viel Spaß beim Lesen meines Facebook freien Blogs.
Zur Entspannung gibt es jetzt noch ein paar neue Bilder aus Norwegen.