Umbau CNC-Fräse

Im Sommer des Jares 2000 habe ich eine gebrauchte CNC-Fräse der Fa. Isert gekauft. Die Fräse war damals ca. 10 Jahre alt und hatte keine große Betriebszeit auf Buckel und fast keine Gebrauchsspuren. Für einen Hobbybastler wie mich ein echter Glücksgriff. Die Fräse war eine 2,5D Maschine und ließ sich über Zeichnungen programmieren. Zeichnungen am Rechner gehörten schon lange zu meinem täglichen Geschäft, also ideal für mich.

Seitdem ist natürlich einiges an Zeit vergangen. Die ursprüngliche Software der Fräse lief unter DOS. Ich hatte jedoch Glück und schon eine Software, die unter Windows lief. Leider nur lauffähig bis Windows XP. Das war auch lange kein Problem. So langsam kam die Software aber in die Jahre und jede Datei, die ich aktuell erstellt habe musste auf eine alte Version herunter konvertiert werden. Das machte langsam keinen Spaß mehr. Software und Hardware waren jetzt langsam 30 Jahre alt!

Auf YouTube habe ich mir schon diverse Clips über den Selbstbau von ähnlichen Fräsen angesehen, schließlich bin ich dabei auf ESTLCAM gestoßen. Daneben habe ich auch noch diverse Clips von Life Latitudes auf YouTube angesehen. Dann stand relativ schnell fest, die alte Steuerung wird ersetzt. Die Mechanik der Fräse war und ist ja nicht schlecht. Die kann ich wahrscheinlich noch jahrelang benutzen. Außerdem bin ich ein Freund nachhaltiger Lösungen 😉 .

Da auf der Webseite von ESTLCAM auch eine sehr gute Anleitung zum Aufbau einer neuen Steuerung vorhanden ist, habe ich mir kurzer Hand die Teile bestellt. Was ich auch schon immer haben wollte, war dieses schöne Handrad was dort auch angeboten worden ist. Allein dafür hat sich der Umbau schon gelohnt.

Da der alte Frequenzumrichter leider von der Schnittstelle nicht wirklich toll dokumentiert war und ich im Netz darüber nichts mehr gefunden habe, ist auch dieser ersetzt worden. Natürlich hätte ich mich auch hinsetzen können und einen Arduino als Schnittstelle dafür programmieren können. Da hatte ich aber keine Lust drauf! Frequenzumrichter sind jetzt auch nicht so wirklich meine Baustelle.


Ich hatte zufällig noch einen alten Rechner den ich entsorgen wollte, das Gehäuse hatte genau die Größe, die für die neuen Steuerungskomponenten passen könnte. Also habe ich das alte Gehäuse schnell mal entkernt und eine Alugrundplatte für die Montage vorbereitet.

Nach einigen Stellproben hatte ich die optimale Anordnung gefunden. Anschließend habe ich mir noch einige Stecker, Schalter und Steckdosen bestellt. Danach konnte ich mir die ersten Frontplatten zeichnen. Das habe ich dann das erste Mal mit Fusion360 von Autodesk gemacht. Da ich beruflich mit Inventor als CAD-Programm arbeite, war der Umstieg nicht problematisch. Ganz toll finde ich Fusion360 zwar noch nicht, dafür kann man es privat umsonst nutzen. Der eigentliche Vorteil ist aber die CAD/CAM Schnittstell in der Software. Man kann damit problemlos die NC-Programme erstellen! Von ESTLCAM wird auch ein passender Postprozessor geliefert. Damit ist eine problemloser Übergang zur Steuerungssoftware von ESTLCAM gegeben und das alles für einen wirklich fairen Preis.

Die erste Verdrahtung ist fertig und kann ins Gehäuse eingesetzt werden. Hat mal alles wieder länger gedauert als anfangs gedacht, das wird halt nie besser.

Die erste Frontplatte ist montiert und die Steuerung sitzt im Gehäuse, also kann es losgehen. Das heißt, das ist es ja schon längst. Mit dem Probeaufbau hatte ich bereits die erste Frontplatte gefräst. Schließlich wollte ich ja auch möglichst schnell wissen, ob die Komponenten auch alle miteinander funktionieren. So ganz hatte ich mich nicht an die Anleitung von ESTLCAM gehalten, von der Fa. Leadshine habe ich etwas andere Endstufen für die Schrittmotoren gekauft. Diese passen wahrscheinlich etwas besser zu meinen vorhandenen Motoren der Fa. Isert.

Zu jetzigen Zeitpunkt, es Dezember 2021, ist noch nicht alles fertig. Der Frequenzumrichter der neuen Spindel ist z.B. noch nicht direkt an der Steuerung angeschlossen. Das Einschalten und die Drehzahl muss ich noch von Hand machen. Einen Optokoppler zum Anschluss habe ich aber schon vorbereitet. Im Moment bin ich erstmal am testen was so alles geht. Auf jeden Fall hat sich der Umbau schon gelohnt. Es macht wieder richtig Spaß die Maschine zu Nutzen. Es fehlt leider immer die Zeit für alle Ideen, die mir so kommen.

3D-Fräsen mit ESTLCAM und Fusion360, der erste Versuch nach der Modernisierung

Heute, 12. Dezember 2021, habe ich erstmal ein Video von meinem ersten 3D-Fräsversuch gemacht.

Eine ausführliche Aufstellung der verwendeten Bauteile werde ich hier noch veröffentlichen, wenn ich alles fertig habe.

Also, wie immer dran bleiben!

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