Vom Elsass weiter nach Süden

Weiter sollte es in Richtung Grenoble gehen. Ins Navi hatte ich eingegeben, dass es Straßen mit Maut vermeiden soll. Für die ca. 450 Km zeigte es eine Zeit von über 7 Stunden an. Mal sehen wie weit wir kommen. Die Landstraßen ließen sich anfangs außerordentlich gut fahren. Das Verkehrsaufkommen war erstaunlich gering und so sind wir gut voran gekommen. Landschaftlich war es überwiegend eine recht liebliche aber auch nicht wirklich überagende Gegend. Lediglich in der Gegend zwischen Belfort und Besançon, als wir durch das Tal der Doubs gefahren sind, war es landschaftlich wirklich reizvoll.


Durch Zufall hatte uns das Navi auch noch auf eine sehr kleine Seitenstraßen gelotst, so dass wir direkt am Fluss lang gefahren sind. Leider war die Straße so schmal, das wir es nach einigen Kilometern wieder vorgezogen haben, zurück zur Hauptstraße zu fahren. Laut Anzeige währen wir weiter durch die Berge auf den kleinen Straßen gefahren, was ohne Gegenverkehr auch problemlos ging. Aber einige Ortsdurchfahrten waren schon sehr eng und über eine kleine Brücke passten wir auch gerade noch so. Zum Teil gab es über einige hundert Meter keine Ausweichstellen. Auch wenn es landschaftlich die schönere Strecke war, sind wir doch lieber wieder zurück zur D683 gefahren.
Ansonsten waren die Ortschaften nicht wirklich so, dass wir dort Lust hatten zu halten oder ein Foto zu machen. Evtl. trug auch der bedeckte Himmel dazu bei, das einige Strecken bzw. Orte einfach trostlos ausgesehen haben. So sind wir noch einige Zeit weiter gefahren und haben bis auch einen Stopp am Supermarkt nirgens gehalten.  

Am späten Nachmittag hatten wir genug vom Fahren und sind in Pont D’Ain auf den Campingplatz de l’Oiselon gefahren. In den letzten Stunden war uns bereits aufgefallen, dass wieder deutlich mehr Schilder und Wegweiser für Campingplätze am Straßenrand standen.
Der Platz war noch recht verlassen in dieser Jahreszeit. Obwohl er riesig ist, stehen nur wenige Wohnwagen und Wohnmobile dort. Nach einem kurzen Rundgang über den Platz schaffen wir es auch noch draußen zu essen bevor es wieder anfing zu regnen.

In der Nacht hat es sehr stark geregnet, ansonsten war es auf dem leeren Campingplatz total ruhig. Gegen 10 Uhr sind wir bei bedeckten Himmel und leichten Nieselregen losgefahren. Unser Tagesziel war jetzt Orange. Wieder ging die Fahrt durch recht unscheinbare Dörfer und Städte. Ein weinig wurde der unfreundliche, graue Eindruck natürlich wieder durch das Wetter verstärkt. Dieser Eindruck änderte sich schlagartig, nachdem wir den Col de Croix überquerten. Der kleine Pass liegt ungefähr auf der Höhe von Lyon. Danach hatten die Dörfer und Städte schlagartig ein sehr viel freundlicheres Erscheinungsbild.


Leider häuften sich auch die 2m hohen Einfahrtschranken vor den Parkplätzen. Nebenbei schien auch die Sonne fast wieder durchgängig. Da wir auf den kleineren Straßen nicht mehr sehr schnell voran gekommen sind, wollten wir parallel zur Autobahn auf der N7 etwas schneller voran kommen. Dort war jedoch das Verkehrsaufkommen noch höher. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass ich noch nie in meinem Leben durch so viele Kreisel gefahren bin, wie in den beiden letzten Tagen. Frankreich scheint das Land der Kreisel zu sein. 
Bei Grignan haben wir kurz an dem Schloss angehalten, um uns den empfohlenen Stellpatz anzusehen. Leider darf dort nur noch kurzzeitig, ca. 3h, gehalten werden. Scheinbar sind die Empfehlungen in unserem Reiserführer etwas überholt. Da es bereits fortgeschrittener Nachmittag war, machen wir uns weiter auf den Weg. Bereits im nächsten Ort Grillon ist der Campingplatz le Garrigon ausgeschildert. Da wir beide keine große Lust mehr zum Fahren hatten und es schönes Wetter war, fahren wir dort hin. Der Platz liegt etwas abseits vom Ort, ist aber sehr schön angelegt, mit einzelnen Parzellen. Außerdem gibt es dort einen Pool in dem wir kurze Zeit später gelegen haben!

Leider hat es nicht nur in der Nacht geregnet, sondern auch den Vormittag. Wir beschließen einen Tag länger hier in Grillon zu bleiben. Wie bei Wetteronline angekündigt, hört es gegen 12 Uhr auf zu regnen. Die Regenpause haben wir für einen kleinen Ausflug in den Ort genutzt. Trotz Regenwetter sieht er recht freundlich aus. Die Altstadt ist rund um einen Felsen gebaut. Im Ort selbst sind einige Hinweisschilder über die Historie des Ortes aufgehängt. Leider alles nur in Französisch, deshalb für uns nicht so leicht zu lesen. Die Altstadt ist zwar nur sehr klein aber wirklich nett anzusehen. Trotz des bedeckten Wetters sind ein paar nette Fotos davon raus gekommen. Den Rest des Tages verbringen wir mit der Routenplanung für die nächsten Tage und mit lesen. Nach den letzten Tagen mit vielen Besichtigungen und viel Fahrerei ist so ein Ruhetag auch nicht schlecht.

In der folgenden Nacht hat es so heftig geregnet und gehagelt, wie wir es noch nie in unserem Womo erlebt hatten. Es war schon sehr beruhigend, nicht in einem Zelt zu liegen. Nach der etwas unruhigen Nacht, sind wir dann gegen 10 Uhr wieder aufgebrochen. Unser erstes Ziel war Nyons. In der kleinen Stadt war gerade Markt und die kleinen Straßen waren voll mit Ständen und Leuten. Trotzdem haben wir noch geschafft etwas von der Stadt mit der alten Brücke zu sehen.

Danach ging es weiter über eine kleine Passstraße nach Malaucene. Da der Himmel immer blauer geworden ist, haben wir uns kurz entschlossen überlegt doch auf den Mont Ventoux zu fahren. Wegen des schlechten Wetters in den letzten Tagen hatten das wohl nur sehr wenige vor. Deshalb war weder die Fahrt nach oben noch die Rückfahrt übermäßig voll. Allerdings waren viele Radfahrer unterwegs. Von oben hatten wir einen tollen Blick, zwar nicht so weit, aber mit den Wolken sah es schon recht spektakulär aus. Danach sind wir die gleiche Strecke wieder zurück gefahren. Die Bremsen waren von der langen Abfahrt, fast 20 Km, bei bis zu 10% Gefälle, mehr als nur heiß und es hat schon recht unangenehm gerochen. Die Bergstrecke ist wohl auch regelmäßig als Bergetappe in der Tour de France dabei. Mein Geschmack wäre das ja nicht, dann schon lieber im Auto die Strecke befahren.

Anschließend haben wir noch einen kurzen Stopp in Carpentras eingelegt und sind dann auf einen Campingplatz in Avignon gefahren. Der Campingplatz Bagatelle liegt direkt auf einer Insel der Rhone vor der Altstadt. Dorthin haben wir dann nach unserer Ankunft, ca. 19 Uhr, auch noch einen kleinen Spaziergang gemacht und eine Pizza in den kleinen Gassen gegessen. Der Platz ist übrigens sehr groß und auch sehr gut belegt.

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